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Wiehnachtsmüüs

«Lislig Meieli! Mueti u Vättu dörfenis nid ghöre unis öbbe no verwütsche. Süsch isch die ganzi Bescherig im Eimer», seit dr Peterli. Z’Meieli hets fasch verpolet vor ufregig, wo die vier Gschwüschterte zwüsche 3 u 10 jährig die Houzchischte mite Wiehnachtsgschänkli hinger der Schitterbigi bim Houzschopf versteckt hei.

Es isch eh scho e kurlegi Stimmig ir Luft gläge, am Tag bevor z’Christchindli chunnt. Aui vo chli bis gross wie ou vo jung bis aut si scho ganz chribbelig u ufzoge umegsturchlet. Überau hets nachemene Gmisch vo gschnittne Tanne, brönnende Cherzli u auerlei früsche Güetzi gschmöckt.

 

Us Risbürschte, wone d’Nachberi d’Frou Hofer bsorget het, het die tschuppelete Ching grossi Müs bastlet. Zersch hei si d’Houzhäbi mit grauer Farb agstriche, vore am Spitz mitemene schwarze Punkt d’Nase markiert u es bizzeli hinge dranne zwöi Ouge ufgmale. Diräkt hinger de Luegerli heisi zwöi Löchli dri bohret. Dert si aus Öhrli vom Müsli zwöi tröpfliförmegi Läderstückli dri glimet worde. Dr krönend Abschluss het es säuber träddelets Schnüerli am Hingerteil gmacht. Das isch z’Schwänzli vom Müsli gsi u a däm hetmer die Bürschte de ou chönne ane Hage hänke.

Ändlech isch dä Morge vor Wiehnachte da gsi. Die vier Göfi si scho lang vorem Zmorge use i Schopf gsprunge u hei dert die Müs für Mueti, Vättu, Grosseutere, Göttis u Gotte wöue ga i Papier ipacke. Auts Packpapier hei die Gschwüschterte scho vor es paar Tag bunt mit Farbstifte bemale u verziert und drus glungni Gschänkpapier drus gmacht.

 

Grad wo Schäri, Schnüerli, Chläberli u äbe die Verpackig usbreitet si, chunnt die euteschti z’Gretli grännend cho z’springe. «Üsi Chischte mite Gschänkli isch wäg. Si isch eifach nüme da. Die ganzi Houzbigi isch furt». Völlig ufglöst u grännend si die Ching du zu Mueti u Vättu gsprunge, wo grad dr Schmuck füre Tanneboum hei parat gmacht.

Ja – die Houzbigi het e Fründ usem Männerchor vo Vättu abkouft u am Vorabe abghout, wüu dä das Houz fürnes Höhefüür brucht het. Dert isch offesichtlech ou die Chischte mitgange.

Für die vier Chnöpf isch e Wäut zämebroche u Mueti u Vättu heis nid härebracht die Ching z’tröschte. Nachem z’Morge si sie aui zäme zur Frou Hofer gange u hei trurig verzeut was passiert isch. Die gueti Frou isch grad am Bräzele gsi u het gmeint, «sit nit trurig, i ha e Idee wimer das Unglück chöi besitige» Mir mache eifach für aui wo dir weit Beschänke es Seckli mit Bräzeli. So hei die Vieri dr Räschte vom Morge Güetzi bache, gröuelet, i Papierseckli verpackt u mitemene schöne rote Lätschli zuebunge – dennzumau hetmer no nid müesse e Etigette mit Alergiehiewies, Datum u Inhautsstoffe ufchläbe.

 

Am Nami hei die Ching du mite Eutere dr Tanneboum gschmückt und ihri Gschänkseckli, wo mitem Name vo de Empfänger agschriebe si gsi, drunger gleit. Na dis na si de ou die Gescht, äbe Grosseutere, Göttis u Gotte itroffe u hei dä heilig Abe mitemene Apero gstartet. Bi de vier Jungsprosse isch dr Chummer vom Morge mittlerwile vorschwunde gsi.

 

Die Gseuschaft isch grad mitem Houptgang fertig gsi, wo uf dränge vo de Ching d’Cherzli si azündet u Gschänkli verteut worde, inkl. de Seckli mite Bräzeli. Aui si mit lüchtige Ouge am uspacke gsi, wos gfürchig ar Huustür pouteret het. Bevor sich öbber getrout het ga zluege isch die ufgange u dr Wiehnachtsmaa isch mitemene grosse Sack ufem Rügge inetroglet. Us däm Sack het är e hüfe Päckli für d’Ching gno use eis ums angere verteut. Am Schluss heter no aune Erwachsene es Gschänkli i Finger drückt. Wo die das Uspackt hei, si genau die vermisste Müs füre cho. Für die vier Gschwüschterte isch das es Wunger vom Heiland gsi u es isch ir läbdig die beschti Wiehnachte bliebe.

 

(Weihnachtsgeschichte anlässlich des Schlussessens Gemeinderat und Personal Kernenried, Dezember 2024)

 

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