(Geschichte für das Mitteilungsblatt Gemeinde Kernenried November 2023)
Es schmaus Grienwägli verlouft bis knapp i d’Mitti vo däm Pflanzblätz, wo am Rand vomene Flurwäg z’mitz ire grüene u saftige Wiese gedeiht. Vor Mitti us laht das Wägli d’Wahu nach links oder rächts dürne Kreis z’loufe. Z’mitts i däm Kreis hets e bunti Mischig us auerlei Blüemli. Am ganze Wägli entlang hets längi Gartebeetli mit riefem Gmües u Frücht. Die ganzi Pflanzig isch vomene houzige Lattezun igfriedet. Usserhaub vo däm stö i de beide Egge e Öpfu- une Bireboum u schyne das Paradiesli z’bewache.
Im einte Beetli teilesech grossi u pralli Rande mit höchgwachsenem Louch ar lengi na dr Platz. Scho dr ganz Herbst stryte sich die zwöi Gmües übere Platz wo ihri Bletter beanspruche. Dr Louch ragt höch über d’Rande us u nimmt ihm gäge Abe die letschti Sunne. Im Gägezug drückt d’Rande mit ihrne breite u mächtige Blätter das schmale Louchgwächs vo sich wäg u nimmt ihm fasch dr Schnuf.
Eis vo de Ärdbeeri cha däm durende Chääre, obwohu äs grad ufder angere Site vom Garte wachst, scho nüm zuelose. «Dir heit aui zäme meh aus gnue Nahrig u über zweni Sunne chöiter ou nid chlage. Sit doch eifach mau z’friede mit däm wo dir heit», rüeft die rot glänzegi Frucht dene Strythäus übers Grienwägli us zue.
Däm entgägnet e Struuch Ärbsli, «Du chasch scho säge, dir Beeri wo es ganzes Beetli für öich alei heit. Mir müesse üse Härdhuufe ou mit de Stangebohne teile u chöi üs nid usbreite wimer gärn wette.» Dr Bireboum meint mit ruhiger u töifer Stimm, «näts doch eifach ruhig u gniesset das schöne u sunnige Wätter». «Wie söumer äch das Wätter chönne gniesse, we eim die ganzi Zyt e Bire ufe Chopf gheit u eim die wuchelangi Arbeit fürne wunderschöni Blüetepracht wieder zerschlaat», interveniere grad es paar ungerschiedlich farbegi Asterli.
Miter Dämmerig am Abe leit sich die ufgladni Stimmig langsam u die erste Pflanze verzieh sich scho i d’Nachtruhe u das Chifle nimmt für vieli es ersehnts Ändi.
Töifi Fischternis unes liechts Lüftli präge inzwüsche die Nachtstimmig, wo wie usem Nüt plötzlech wieder Unrueh u Hektik ufchunnt. Zwe Burscht chlättere über d’Houzlatte is innere vor Ifriedig. Sie zertrample rücksichtslos ei Pflanze um die angeri u schriesse wahulos ou die einti oder angerei Stude us. Das gschändete Gwächs schlöidere sie när eifach übere Zun i d’Weid u lös dert unwürdig la liege.
Am nächschte Morge bi Sunneufgang zeigt sich es truurigs Biud vo däm vorhär so märlihafte Gärtli. D’Büüri wo das mit vieu Liedeschaft u Schweiss pflegt und hegt isch entsetzt, über das wo sich ihre zeigt, währetdäm sie het wöue ga giesse. Dr ganz Tag het sie brucht, bis aues wieder einigermasse härgrichtet isch gsi. Bim Ufrume het si du ou e Chappe ungerere Peperonistude gfunge. Sie het sofort gwüst wäm die Chopfbedeckig ghört u het hantli die beide Schuldige chönne zur Verantwortig zieh.
Die beide Schueugiele hei dr Büüri aus Straf dr ganz Herbscht müesse ga häufe ärnte u Gmüess rüschte. Wo sie im Gärtli hei müesse Hang alege, heisi du no richtig z’blaue Wunger erläbt. Bim Abläse vo de Brombeeri hei sich Fruchtstude zäme ta. Sie hei Beeri guet hinger de Bletter versteckt, so dass die Giele hei müesse töif drunger recke u sich derbi a de Dorne ordeli d’Häng u d’Arme verchrauet hei. Ou bim Jätte um d’Rose ume, hei die dene Burscht nüt gschänkt use bi jedere Glägeheit i Finger gstoche. Dene Schlingle isch dr Gschpass z’grächtem vergange.
Bim Usmache vo de Rande hei die dr Saft so richtig la usloufe u aues rot igfärbt wo sie irgendwie hei chönne. Die Giele hei no Tage später d’Häng nid suber bracht. Wo sie ufder Leitere am Öpfle abläse si gsi, het sich das Böimli einisch so richtig gschüttlet u die zwe Giele si platt i d’Weid abe gfloge. Das hei sie sicher no e gueti Wuche im Rügge gspürt.
Chiflet u chäret hei die Pflanze i dere Zyt nüt meh. Sie hei am Abe nume no drüber plagiert, wär dene zwe Knüse am meischte het chönne zuesetze. Es isch dene Burscht es Läbe lang ou nie meh i Sinn cho, irgendwo es Pflänzli z’schände.
Am Schluss hei bidi zäme, unger Aleitig vor Büüri, sogar es Bluemestrüüsli für ihres Müeti zämegsteut und so e grossi Fröid bereitet.
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