(Geschichte für das Mitteilungsblatt Gemeinde Kernenried September 2024)
"Köbu, wo blibsch Du wieder? D'Chüe sötte sit meh aus eire Stung uf d'Weid usgfühert si u stö gäng no aabunge im Stau.", rüeft z'Rösi mit füürrotem Gring hingere i d'Wärchstatt. Es gmüetlechs u ruhigs "Ja Scheffi, i chume ja grad", isch knapp us däm Chrume z'vernäh. Büüri schiebt no gnärvter u ungedudig hinger nache, "Bisch di wieder mit dine Stinkwässerli am vertörle u verpeschtisch dr ganz Hof! Jetz aber hü ab i Stau miter, du Fuupeuz!"
Es paar Minute später schlarpet dr Köbu i eire Seeleruhe dürs Türgreis u zottlet töif i Gedanke versunke übere Bsetzistei schnuerstracks zum Stau. Nachdäm är sini Büez mite Chüe verrichtet het, muess är am Chlöisu, am Buur, ga häufe Öpfle abläse. Z'Gras u Böim si no pflotschnass wüu z'Sunne no nid het füre möge cho dä Tou abtröchne. Die zwe Manne heisech drum afänglech chlei schwär ta, si aber nachdäm sie sech a die füechte Hosestöss gwanet hei, ordeli füür cho. Im Verlouf vom Morge het sech ei Harasse um die angeri ufem Brügiwage möge füue u sie si sogar vorem Mittagässe fertig worde. Nachdäm aues isch verrumt gsi seit dr Chlöisu, "Mir gsenis bim Ässe wieder, Köbu. Gang lueg no chlei ume Hof, obs öbbis z'verrichte git."
Köbu isch, fürnes Mau gschwing, um's Buurehuus glüffe u het Usschou gha, ob irgendwo dringend muess Hang agleit wärde. Pressiert heter nid wüune jetz Büez übercho isch, nei, är het eifach nid wöue dr Büüri i d'Arme loufe. Die hätim de gwüss no es Ämtli gha z'mache u mit grosser Wahrschinlechkeit no ir Chuchi. Das het Köbu unbedingt wöu vermiede. Nach sire eher oberflächleche Rundi ume Hof verschwindet är wieder ir Wärchstatt. Die isch meh oder weniger sis Rych. Wenn's drum geit kapputi Sache z'flicke isch dr Köbu e Künschtler u bringt aues wieder zum Flüge, Dräie oder eifach Funktioniere. Sini Lieblingsbeschäftigung isch jedoch öbbis ganz angers. Är steut nämlich mit Chrüttli u Pflänzli usem Garte u Waud säuber Säubeli u Tinkture für auerlei Beschwärde vo Mönsch u Tier här. Dä Chnächt het für das e unheimlechi Begabig u het ou scho mängs Boboli chönne vertriebe. Am liebschte experimäntiert Köbu aber a Duftstöffli ume. Das isch, zum Übu vor Büüri, sini grossi Lideschaft. I chline Schnappsgütterli füut är die Buureparfüm ab und verchouftse für es paar wenigi Räppli i sim Bekanntekreis u es ungrads Mau ou amene Märit. Damit die Fläschli chli öbbis häre gä, dekoriert är die mit Glasritzereie u tröchnete Pflänzli.
Ir Stube vo de Buurelüt geits a däm Sunntig Morge hecktisch zue u här. Aui si sich am useputze, nume die beschte Bluse u Hemmli si guet gnue u d'Schuhe si uf hochglanz poliert. Zersch geits i Chiuche a Sunntigspredig u aschliessend i Dorfbeiz. Dert findet e grosse Empfang voder Mrs. Stacy Bottlecute statt, e steirychi u fürnämi Dame us de USA. Sie und ihre verstorbnig Maa si heimatberächtiget i däm Dorf. Dr Grossvater vom Mr. Bottlecute seelig isch vor vieune Jahr usem Dorf uf dä anger Kontinänt usgwanderet. Stacy bsuecht jetz dr Ursprungsort vo ihrem Maa, wüu sie immer vo sore Visitä gred hei, aber's nie derzue cho isch. Zu Ehre vo ihrem Liebschte wot sie das jetz nachehole. Dusse ufem Dorfplatz u dr Strass, grad vorem Gasthof, hei d'Bewohner e chline Märit organisiert, wo guet zwöi Doze Stäng mit Chleider, Läbesmittu, Spieusache u auerlei Zügs a Frou u Maa wei bringe. Drum het dert scho sitem früeche Morge es gwautigs Tribe stattgfunge. Ou dr Köbu muess u darf dert e Stang hüete. Müesse, wüu är für Büüri Gmües u Frücht söu verchrämere u Dörfe, wüu är ou siner Heilmitteli u Duftstoffgütterli i eiget Sack darf verchoufe. Büüri cha das nid säuber mache, da sie aus Presi vom Froueverein im Empfangskomitee für die feini Madame isch und mit ihre zäme ir Beiz darf ga ässe. Zu dere Ehr chöme aui Vereinspresidänte, dr Gmeinrat, dr Pfarrer, dr Oberlehrer, dr Wirt u no zwe drei Persönlechkeite usem Dorf.
D Mrs. Bottlecute wird mitere Landouer-Kutsche vom Bahnhof im Nachbardorf abghout. Während däm das Gfährt is Dorf ifahrt u schlussändlech die wärtvoui Fracht vorem Gasthof usladt, steit meh oder weniger z'ganze Dorf Spalier, chlatschet u jublet dere Heimwehbsuechere begeisteret zue. Sie isch sichtlech erstunt u berühert u winkt ab u zue mitemene verlägene Lächle dr Mönschemängi zue. Fasch wine Chönigin. Nachemene feine, rychhautige u traditionelle Menü, wisech das i dere Beiz so ghört, bimene guete Glesly Wy usem Voudoise u houprige Gspräch, wo vorauem dr Lehrer u dr Pfarrer moderiere, wott Stacy unbedingt ga düre Märit loufe. Dert wimmlets mitlerwyle vo Lüt wo wyt usder Region härchöme. Die Amerikanere louft, d'Ehregescht im Schleptou, gwungerig vo eim Stang zum angere, isch sehr interessiert a dene vieusitige Ware u lat sech andurend i irgendwelchi Gspräch mite Lüt i. Da derbi fungiert dr Lehrer i sim Amt aus Übersetzer. Schliesslech chunnt dä Tross zum Stang vom Köbu. Rösi schwärmt grad sofort vo ihrem grosse Agebot mit Frücht u Gmües u git aues, um dr Dame öbbis schmackhaft z'mache. Zwar bisst sie gnüsslech ine süesse Öpfu isch du aber vor auem a de Gütterli u Glesli vom Köbu interessiert. Dä laveret läng u breit für was aues die Säubeli u Wässerli guet si u gwinnt d'Faszination vo däm usländische Gascht für sich. Da isches nid verwunderlech, wott sie ou vo dene Buureparfüm vom Köbu e Nase vou nä. Sie nimmt, eis um's angere, bi drü vierne Gütterli dr Korke use u schmöckt mehrmaus behuetsam a jedem vo dene Grüchli. Elegant und wine Sommelier bire Wydegustation kommentiert sie ihri Dufterläbnis i farbige u blühende Wort. Dr Lehrer ma fasch nid nache mit Übersetze. Eis vo dene Fläschli miterere igritzte Rose, gneuer dr Inhaut dervo, hets dr Stacy bsungers a ta. Vo dene chouft sie, näbe vieune angere Wundermitteli u Grüchli, grad aui Duftgütterli wo dr Köbu verfüegbar het. Die füfzg Fränkli wo är für das aues vor Mrs. Bottlecute überchunnt, verdienet är süsch imene ganze Jahr nid mit sine Kreatione.
Interessanterwys het plötzlech ou z'Rösi gfaue a dene Grüch vo ihrem Chnächt bekundet. Anstatt aus e Stinkerei, het sie das uf z'Mau aus puuri Natur us ihrer Region bezeichnet. Es Produkt wo d'Mönsche glücklech macht u Sinne aregt. Die Parfüm chönni sogar die üble Gschmäcker nachem Usmischte vom Stau vertriebe und eim aus früsches Blüemli la erschiene. Köbu het sich über dä Sinneswandu gwunderet, het aber nid möge drüber grüble. Am Ändi vom Tag het är e sone grossi Bsteuliste für siner Mitteli u Düft zäme gha, dass är mitem Buure zäme, fasch Tag u Nacht het müesse chrampfe. Nach es paar Monet isch das Gschäft dermasse is Floriere cho, dass är sis Chnächteläbe ufgäh und sich ganz sire Lideschaft gwidmet het. No nidemau nachemene Jahr het Köbu e Produktion u ne Lade mit mehrere Agsteute gha u het i die ganzi Wäut Wundermitteli u Parfüm vertriebe. Stacy Bottlecute isch ihn langi Zyt, sicher einisch im Jahr, cho bsueche u het am Köbu ou ghufe die Ware i d'USA z'vermarkte.
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